WerktitelAlpenkönig und Menschenfeind

WerkartSchauspielmusik
Akte: 2
Szenen: 37
Bilder: 12


InhaltStellt die Jagd ein luftge Schützen! (Nr. 1) Chor
Euer Gnaden sind so gütig (Nr. 2) Chor
Ja, das kann nicht mehr so bleiben (Nr. 3) Rappelkopf
Wenn ich an mein Franzel (Nr. 4) Salchen, Marthe, Kinder
Jetzt bin ich allein und will (Nr. 5) Rappelkopf und Chor
So leb' den wohl du stilles Haus (Nr. 5) Salchen und Chor
Ach, wenn ich nur kein Mädchen wär (Nr. 6) Lischen
Geendet ist die Geisterschlacht (Nr. 7) Chor
Hehr zu schauen auf dem Throne (Nr. 8) Chor
Ach die Welt ist gar so freundlich (Nr. 9) Lischen
Die Welt ich schreib' ihr die Devise (Nr. 11) Rappelkopf
Haltet ihn, haltet ihn, seht er will entflieh'n (Nr. 12) Chor
Erkenntnis du lieblich erstrahlender (Nr. 13) Rappelkopf

UrheberMüller Wenzel - Komponist
Raimund Ferdinand - Textbuch, deutsch
Raimund Ferdinand - Textdichter, deutsch

Dauerabendfüllend

Aufführungen1828-10-17 Carl-Theater (Theater in der Leopoldstadt), Wien

Bestellnummern
EV 8667-98Klavierauszugdeutschleihweise
EVK 8667-98Klavierauszug7 Lieder (Nr. 3, 4, 5, 6, 9, 11, 13)deutschkäuflich
EV 8667-2Textbuchdeutschleihweise
EV 8667-3MusikaufnahmePlayback CD-leihweise

RollenAstragalus, der Alpenkönig - Schauspieler
Linarius, Alpengeist - Schauspieler
Alpanor, Alpengeist - Schauspieler
Herr von Rappelkopf, ein reicher Gutsbesitzer - Solostimme
Sophie Rappelkopf, Gattin - Schauspielerin
Malchen Rappelkopf, Tochter aus der dritten Ehe - Schauspielerin
Herr von Silberkern, Sophiens Bruder und Kaufmann - Schauspieler
August Dorn, ein junger Maler - Schauspieler
Lischen, Malchens Kammermädchen - Solostimme
Habakuk, Bedienter bei Rappelkopf - Schauspieler
Sebastian, Kutscher bei Rappelkopf - Darsteller
Sabine, Köchin bei Rappelkopf - Darstellerin
Christian Glühwurm, ein Kohlenbrenner - Darsteller
Marthe Glühwurm, Gattin - Darstellerin
Salchen Glühwurm, Tochter - Solostimme
Franzel, ein Holzhauer, Salchens Bräutigam - Darsteller
Christians Großmutter - Darstellerin
Victorinens Gestalt, Rappelkopf verstorbenes Weib - Darstellerin
Wallburgas Gestalt, Rappelkopf verstorbenes Weib - Darstellerin
Emerentias Gestalt, Rappelkopf verstorbenes Weib - Darstellerin
Alpengeister - Statist
Genien im Tempel der Erkenntnis - Statist
Dienerschaft in Rappelkopfs Hause - Statist

ChorHänschen Glühwurm, Kind - Kinderchor
Christoph Glühwurm, Kind - Kinderchor
Andres Glühwurm, Kind - Kinderchor
Sopran (Chor)
Alt (Chor)
Tenor (Chor)
Baß (Chor)

Ort der HandlungAuf Rappelkopfs Landgut und in dessen Nähe, am Fuße eines majestätischen Alpengipfel

Zeit der Handlungunbestimmt

SynopsisIn einem im Hochgebirge am Fuße eines imposanten Alpengipfels gelegenen Tal, huldigen die Alpengeister ihrem Herrscher Astralagus. Seine und die Aufgabe der Geister sind es Verblendeten zur Selbsterkenntnis zu verhelfen. Kaum sind die Geister verschwunden, erscheint Malchen die Tochter des reichen Gutsbesitzers Rappelkopf in Begleitung von Lieschen ihrem Kammermädchen. Sie ist hier mit ihrem aus Italien zurückkehrenden Geliebten, dem Maler August Dorn, verabredet. Der immer mehr zum Menschenfeind gewordene Rappelkopf ist gegen eine Heirat der Beiden. Die Verzweiflung der Liebenden strebt einem Höhepunkt zu, als ihnen der Alpenkönig Astragalus erscheint und ihnen seine Unterstützung verspricht. Rappelkopf hingegen schikaniert nicht nur die Dienerschaft, sondern auch die Familie derart, dass sich seine Frau Sophie an ihren in Venedig lebenden Bruder Silberkern um Hilfe gewendet hat. Der Stolz von Sophie ist ihr Garten, dem sie alle nur erdenkliche Pflege widmet. Als der Diener Habakuk, aus dem Garten kommend, mit einem Messer das Zimmer betritt, glaubt Rappelkopf gegen ihn sei ein Mordversuch geplant und verlässt eilig das Haus. In einer einsam gelegenen Köhlerhütte lebt Christian Glühwurm mit seiner großen Familie. Diesem bietet der Gutsbesitzer einen hohen Preis für die Hütte, den dieser nicht ablehnt, obwohl seine Frau Salchen vor der Verlockung des Goldes warnt. Traurig verlassen sie und die Kinder das Haus und singen das Lied „So leb denn wohl, du stilles Haus. Rappelkopf lebt fortan einsam und verbittert in der Köhlerhütte und dort erscheint ihm der Alpenkönig, um den Menschenfeind zu läutern, der jedoch unbelehrbar bleibt. Er versteigert sich in seiner Verbohrtheit zu dem Schwur „Von meiner Anschauung die Menschen zu hassen, werde ich erst ablassen, wenn mir das Wasser bis zum Halse steht“. Erst als Astragalus durch seine Zauberkünste Rappelkopf in Angst und Schrecken versetzt, kommt eine Abmachung zwischen den Beiden zustande. Der zufolge soll Rappelkopf in der Gestalt seines Schwagers Silberkern, der von Sophie erwartet wird, in sein Haus zurückkehren. Um zu erfahren, wie seine Familie und die Dienerschaft über ihn denkt. Zur gleichen Zeit wird ein Doppelgänger Rappelkopfs auftauchen, an dem der Menschenfeind sein menschenverachtendes Benehmen miterleben kann.

Rappelkopf alias Silberkern erkennt die Liebe seiner Frau und Tochter, die Rechtschaffenheit ihres geliebten Malers und auch die Treue seines Dieners Habakuk. Als aber Astragalus ihm in seiner eigenen Gestalt gegenübertritt, die Dienerschaft und seine Frau und Tochter tyrannisiert, ist er so empört, dass es fast zu einem Duell zwischen beiden Rappelköpfen kommt. Als Astralagus alias Rappelkopf vom Bankrott seines Bankhauses in Venedig Kenntnis erlangt, stürzt er sich in den Fluss während der echte Rappelkopf in Ohnmacht fällt, aus der er als ein Verwandelter erwacht. Er ist von seinem Menschenhass geheilt und gibt Malchen und August seinen Segen. Kurz darauf trifft sein Schwager Silberkern mit der Nachricht ein, dass er Rappelkopfs Vermögen noch vor dem Ruin des Bankhauses in Sicherheit gebracht hat.

12 Dekorationen:
  1. Eine reizende Gegend am Fuß einer Alpe, welche sich im Hintergrund majestätisch erhebt. Im Vordergrund in der Mitte ein Gebüsch mit Alpenrosen, links ein abgebrochener Baumstamm und rechts ein hoher Fels.
  2. Zimmer auf Rappelkopfs Landgut.
  3. Kleineres Zimmer. Rechts die Eingangstür, links führt eine Glastür nach dem Garten. Auf dieser Seite befinden sich ein massiver altmodischer Tisch und ein Stuhl. Rechts an der Wand neben der Tür ein hoher Spiegel. Neben der Gartentür ein Sekretär.
  4. Das Innere einer Köhlerhütte. Rußige Wände.
  5. Die Bühne verwandelt sich in ein kleines Zimmer in Rappelkopfs Hause. In der Mitte ein großer Spiegel, welcher geöffnet werden kann. Wenn der Spiegel geöffnet ist, sieht man einen schroffen Fels auf dem dann der Alpenkönig sitzt und im Hintergrund ferne Berge, blauer Himmel. Tag
  6. Tiefer Wald. Rechts vorne die Köhlerhütte. Eine Tür, neben dieser ein Fenster, auf dem Dach ein praktikables Bodenfenster. Dieser Hütte gegenüber ein großer Eichenbaum. Hinter diesem ein Gebüsch. Im Hintergrund ein kleiner Wasserfall. Es ist spät am Abend. Später verwandelt sich der Mond in ein weißumschleiertes Geisterhaupt, das aus den Wolken sieht.
  7. Das Boot verwandelt sich in zwei Steinböcke mit goldenen Hörnern. Der Baum auf dem sich Rappelkopf befindet, wird zum Wolkenwagen, neben ihm der Alpenkönig. Das Wasser verschwindet. Das ganze Theater verwandelt sich in eine pittoreske Felsengegend, die Teufelsbrücke in der Schweiz vorstellend, auf welcher Kinder, als graue Alpenschützen angekleidet, Böller losfeuern, während der Wolkenwagen über die Bühne fährt. Zugleich singt der Chor im Hintergrund.
  8. Thronsaal im Eispalast des Astragalus, mit hohen Säulen geziert, die silberartig erglänzen. Im Vordergrund ein hoher Thron von pittoreskem Ansehen, als wäre er aus unregelmäßigem Eis geformt.
  9. Wilde Felsengegend. Im Hintergrund ein hoher Fels, welcher von der rechten Kulisse über zwei Drittel der linken Bühnenseite erstreckt und in einem steilen Abhang endet. Auf ihm ist eine gedeckte Kutsche mit zwei Schimmeln sichtbar. Die Pferde stehen schon ganz an dem Abhang des Felsens.
  10. Der Zwischenvorhang stellt ein Zimmer in Rappelkopfs Haus dar.
  11. Freie Gegend vor dem Schloss. Im Hintergrund ein tiefer Strom, an der Seite ein hoher Fels.
  12. Schnelle Verwandlung in den Tempel der Erkenntnis. Hohe Säulen von Kristall mit Gold geziert. Auf der Hinterwand eine große Sonne, in deren Mitte die Wahrheit schwebt. Vor ihr ein Opferaltar. Astragalus' Gestalt, welche in das Wasser sprang, war eine falsche. Dieser zeigt sich nun wie zu Anfang des zweiten Aktes. Mit ihm ideal gekleidete Alpengeister. Rappelkopf hat sich indessen in seine wahre Gestalt verwandelt. Sophie. Malchen. August.

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